Kampagnen sind allgegenwärtig. Sie begegnen uns gleichermaßen on- und offline. Der Begriff „Kampagne“ stammt ursprünglich aus dem Französischen. Grundsätzlich beschreibt er eine Aktion mit dem Zweck, die Öffentlichkeit auf einen Sachverhalt aufmerksam zu machen. Ziel ist es, Zustimmung für die eigene Meinung zu bekommen und bzw. oder Anschlusshandlungen zu bewirken. Ebendiese Idee steckt auch hinter dem Projekts „Aktiv gegen Vorurteile“.
Daneben soll aber auch eine aktive und kreative Auseinandersetzung mit Vorurteilen angeregt und die Herausbildung von Toleranz und gegenseitigem Verständnis gefördert werden. Folglich handelt es sich bei unserem Projekt um eine Sozialkampagne, bei der gesellschaftliche Themen ins Blickfeld gerückt werden. Je nach Anliegen und Form der Ansprache gibt es noch weitere (mehr oder weniger trennscharfe) Arten von Kampagnen.
Egal um welche Art von Kampagne es sich handelt: Die Sachverhalte werden meist leicht verständlich und ansprechend dargestellt, um öffentlichkeitswirksam zu sein. Dabei steht die Darstellungsform grundsätzlich frei. Bei „Aktiv gegen Vorurteile“ bereiten Jugendliche ihre Anliegen als Audio- und Videoclips auf. Diese werden anschließend gezielt über die bayerischen Jugendradios und vor allem einer Online-Kampagne auf Facebook gestreut, sodass möglichst viele Menschen angesprochen werden können.
Ein Beispiel für solche Online-Kampagnen sind virale Kampagnen. Sie sind wohl die Jüngsten unter den Kampagnenarten. Es handelt sich dabei um eine gezielte ‚Mundpropaganda’, die sich in rasender Geschwindigkeit – wie ein Virus – im Netz verbreitet. Virales Marketing wird häufig nicht als Werbung, sondern als spannendes, lustiges, rührendes etc. Video wahrgenommen. Das Ziel viral zu werden haben sich auch die jugendlichen Medienschaffenden von „Aktiv gegen Vorurteile“ gesetzt.
Eine Kampagne ist zeitlich begrenzt und entsteht durch das koordinierte Zusammenarbeiten mehrerer Beteiligter. Wichtig für den Erfolg einer Kampagne sind eine sorgfältige Planung, ein klar kommuniziertes Anliegen und eine zielgruppengerechte Ansprache. Das heißt, bei der Gestaltung von Kampagnen stehen weniger die eigenen (ästhetischen) Vorlieben im Vordergrund, sondern vielmehr die der Zielgruppe. Das Kampagnenprodukt wird für andere aufbereitet. Dieser Kerngedanke ist zentral. Für die Arbeit mit Jugendlichen heißt das konkret: Kampagnenprojekte unterscheiden sich von herkömmlichen Medienprojekten. Im gesamten Projektverlauf müssen Zielsetzung und Zielgruppe des Kampagnenprodukts mitgedacht werden. Kampagnen werden für andere, also für den öffentlichen Raum produziert. Deswegen muss ihre Verbreitung ein wesentlicher Bestandteil des Projektprozesses sein. Die wesentlichen Schritte zum fertigen Kampagnenprodukt sind:
Das Kampagnenprodukt wird gemeinsam realisiert.
Weiterführende Informationen zum Thema:
Mareike Schemmerling, Thomas Kupser (2015): Kampagnen selbstgemacht – Mit Jugendlichen für Toleranz. Praxishandbuch für Jugendarbeit, politische Bildung & Medienpädagogik. Schriftenreihe Materialien zur Medienpädagogik, Band 13. München: kopaed.